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CALENDULA-HARZ-SALBE
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Juni 2020

 

Die „Pechsalbe“ aus dem Harz von Lärche, Tanne oder Fichte hat eine lange Tradition in der Volksheilkunde. Sie fand Anwendung bei schlecht heilenden, auch eitrigen Wunden oder wenn ein Spreißel herausgezogen werden sollte. Und auch die Ringelblumensalbe ist ein Klassiker der Kräuterapotheke für kleine Haut-Verletzungen. Zusammen sind sie ein starkes Team.

 

 

Blütenblätter Ringelblume (Calendula officinalis): entzündungshemmend, wundheilend, antiseptisch

 

Tannen-, Lärchen-, Fichten-Harz: entzündungshemmend, durchblutungsfördernd, herausziehend, schmerzlindernd, antibiotisch, wundheilend

 

 

Zutaten für unsere Basis, das Ringelblumenöl:

100 g Bio-Olivenöl (Haltbarkeitsdatum notieren! Denn hiervon hängt die Haltbarkeit eurer Salbe ab)

2 g getrocknete Ringelblumenblüten

1 kleiner beschichteter Kochtopf oder ein Borosilikat-Becherglas

Thermometer

Marmeladenglas mit Deckel

Küchenpapier

 

 

Wer das Ringelblumenöl schnell benötigt, macht einen Warmauszug.

Am besten sterilisiert ihr alle Utensilien bevor ihr beginnt, denn Hygiene ist beim Herstellen von Kräuterölen besonders wichtig. Das Öl in den Topf oder das hitzefeste Behältnis geben. Von den Ringelblumen-Blüten vorsichtig die Blütenblätter abzupfen und mit einer Schere zerkleinern, damit sich die Wirkstoffe besser lösen. Dann in das Öl geben. 

 

Auf allerkleinster Stufe (kurz vor dem Ausschalten) erwärmen. Die Temperatur des Öls solltet ihr laufend überwachen, damit sie nicht höher als 40° C steigt. Wird das Öl zu heiß, werden die Inhaltsstoffe zerstört, schlimmstenfalls werden die Blütenblätter kross und sind nicht mehr verwendbar.

 

Rund 1 h so ziehen lassen, dann von der Herdplatte nehmen.

 

Mit Küchenpapier abdecken und 24 h ruhen lassen. Am zweiten Tag erneut wie oben beschrieben für 1 h erwärmen, abecken und 24 h ziehen lassen. Am dritten Tag erwärmen, durch ein Sieb abseihen, um die groben Blütenteile zu entfernen. Das Öl anschließend mit einem Papier-Teefilter von den Schwebeteilchen reinigen. In ein sterilisiertes Gefäß füllen, mit einem Küchenpapier abdecken, abkühlen lassen. Erst wenn es kalt ist, Deckel schließen.

 

Alternativ dazu könnt ihr auch einen schonenderen Kaltauszug machen.

Dazu ein Marmeladen-Glas ungefähr zu einem Drittel mit den Blütenblättern der Ringelblume füllen. Mit Olivenöl aufgießen und verschließen. Fünf Wochen an einem warmen Ort ziehen lassen. Dabei mindestens zwei mal täglich leicht schütteln um Schimmelbildung zu vermeiden. Durch ein Sieb abseihen und das Öl nochmals durch einen Papier-Teefilter laufen lassen.

 

 

Zutaten für 3 Krugen Salbe à 30 ml:

80 ml Ringelblumenöl (siehe oben)

24 g Bienenwachs

20 g Fichten-, Tannen- oder Lärchenharz

1 sehr feines Netz (zum Beispiel eine neue Feinstrumpf-Socke)

1 kleiner Kochtopf für das Wasserbad

1 leicht zu reinigendes hitzebeständiges Gefäß zum Rühren der Salbe

1 Holzstäbchen (zum Beispiel ein neues Essstäbchen)

1 kleiner Glasteller

 

 

Das Ringelblumenöl in das hitzebeständige Gefäß geben und in einen kleinen Topf mit Wasser stellen. Baumharz in das feine Netz geben und in das Öl hängen. So werden beim Schmelzen des Harzes Verunreinigungen wie Rindenstückchen oder Grannen ausgefiltert – sie bleiben einfach im Netz zurück. Wasser langsam auf allerkleinster Stufe (kurz vor dem Ausschalten) erwärmen und die Temperatur immer wieder kontrollieren. Das Öl darf nicht mehr als 50° C warm werden. Jetzt braucht ihr Geduld, denn das Harz schmilzt sehr langsam. Das Netz mit dem warmen Harz mmer wieder mit einem Holzstäbchen vorsichtig ausdrücken und mit dem Öl verrühren. Wenn sich alles Harz aufgelöst hat, das Filter-Säckchen aus dem Öl nehmen und nochmals gut ausdrücken. 

 

Bienenwachs zum Öl-Harz-Gemisch geben und schmelzen lassen. Laufend rühren, damit sich alle Bestandteile gut vermengen. Für eine Konsistenzprobe einen Glasteller im Kühlschrank vorkühlen und einen Tropfen der flüssigen Salbe darauf geben. Ist sie euch beim Stocken zu fest, etwas Ringelblümenöl zugeben. Ist sie euch zu weich, etwas Bienenwachs zugeben. Salbe noch flüssig in sterilisierte Krugen füllen und offen auskühlen lassen. Deckel erst schließen, wenn die Salbe vollkommen ausgekühlt ist.

 

Auf keinen Fall vergessen: Das Etikett. Darauf wird der Name der Salbe notiert, wann sie hergestellt wurde und wie lange sie haltbar ist. Am besten schreibt ihr noch die Inhaltsstoffe dazu.

Hinweis: Personen mit Asthma oder Keuchhusten können auf Baumharz mit Verkrampfungen reagieren.

 

Unsere Informationen zu Wirkweisen der hier beschriebenen Zutaten, Rezepte oder Geschichten dienen nur dem Zeitvertreib und basieren auf Erfahrungswerten. Wenn ihr unsere Rezepte selbst ausprobiert tut ihr das in eigener Verantwortung.

Sie fordern nicht dazu auf, sich selbst zu behandeln. Wir geben keine Heilversprechungen ab. Jede Erkrankung gehört in jedem Fall in die Hände von Medizinern. 

 

Bitte prüft auch in jedem Fall, ob die verwendeten oder beschriebenen Zutaten von euch wegen vorliegender Allergien nicht angewandt werden dürfen. Und fragt während der Schwangerschaft und Stillzeit, bei bekannten Erkrankungen oder für die Anwendung bei Kindern unbedingt vorher einen Mediziner um Rat.

Baumharz sammeln

Selbstverständlich darf auf bestehenden Verletzungen eines Baumes nie das Harz abgekratzt werden. Der Baum benötigt es selbst, um seine Wunde zu schließen und Infektionen vorzubeugen. Abgenommen werden nur herabtropfende Nasen. Von besonders dicken Ansammlungen kann mit einem Messer die obere Schicht vorsichtig abgenommen werden. Eine Fundgrube sind frisch gefällte Nadelbäume. Einen Baum vorsätzlich zu verletzten, um das Harz zu gewinnen ist natürlich ein no go.

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