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IMMER WIEDER DER FLIEDER ...

April 2020

 

Fast scheint es so, als gäbe es zwei Lager. Leckere Flieder-Rezepte wechseln sich ab mit Informationen über die Giftigkeit der Pflanze. Darf man Flieder nun zubereiten, oder ist es besser, es zu lassen?

 

Gleich vorneweg: Oft geht es in den Rezepten gar nicht um den Flieder sondern um den Schwarzen Holunder Sambucus nigra, der in manchen Regionen ebenfalls „Flieder“ genannt wird und dessen aromatische Blüten bedenkenlos genutzt werden können.

 

Ab und an ist aber tatsächlich Syringa vulgaris, der Gewöhnliche Flieder, als Zutat angegeben, zum Beispiel für Flieder-Sirup, Gelees, kandierte Flieder-Blüten oder auch Tee-Anwendungen.

 

Entwarnung scheint von der Vergiftungs-Informations-Zentrale des Universitätsklinikum Freiburg zu kommen. Nach deren Aussage ist beim Verzehr der Pflanzenteile oder Schleimhautkontakt mit dem Gemeinen Flieder keine akute Toxizität zu erwarten. Vom Giftnotruf der Berliner Charité werden Flieder-Blüten als ungiftig deklariert.

 

Das bedeutet jedoch nur, dass der Gewöhnliche Flieder nicht so giftig ist, dass die Einnahme zu einem medizinischen Notfall führt. Der beliebte Zierstrauch gehört aber zu den leicht giftigen Pflanzen. Inhaltsstoffe wie Ätherische Öle, Anisaldehyde, Sambunigrin, Syringin können Atemwegs- und Hautreizungen und vor allem erhebliche Probleme im Verdauungstrakt verursachen. Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sind mögliche Folgen des Konsums größerer Mengen.

 

Darum solltet ihr sehr bewußt mit der Nutzung der Pflanze umgehen und abwägen, ob der Genuss die schädliche Wirkung auf den Körper aufwiegt.

 

Ich habe für mich beschlossen, Flieder-Blüten nicht zu verarbeiten sondern sie lieber am Strauch zu bewundern.

 

Unsere Informationen dienen nur dem Zeitvertreib und basieren auf Erfahrungswerten und öffentlich zugänglichen Informationsquellen. Wenn ihr die oben beschriebene Pflanze anwendet, tut ihr das in eigener Verantwortung. Wir fordern nicht dazu auf, den Gewöhnlichen Flieder in der Küche oder als Heilmittel zu verwenden.

 

Bitte prüft auch in jedem Fall, ob die verwendeten oder beschriebenen Zutaten von euch wegen vorliegender Allergien nicht angewandt werden dürfen. Und fragt während der Schwangerschaft und Stillzeit, bei bekannten Erkrankungen oder für die Anwendung bei Kindern unbedingt vorher einen Mediziner um Rat.

 

Quellen: giftnotruf.charite.de, https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0035-1565418, wikipedia, Vergiftungs-Informations-Zentrum des Universitätsklinikum Freiburg, gartendialog.de

In voller Blüte
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